Wallachgruppe 1

Die Wallachgruppe im Offenstall, bestehend aus 16 Wallachen unterschiedlichen Alters und Größen, bildet ein einzigartiges und dynamisches soziales Gefüge. Diese Gruppe genießt eine besonders artgerechte Haltung, die sowohl auf ihre physischen als auch auf ihre psychischen Bedürfnisse eingeht.

Lebensraum und Struktur

Der Offenstall bietet den Pferden eine naturnahe Umgebung. Mit mehreren Heuraufen verteilt, wird sichergestellt, dass alle Tiere gleichzeitig Zugang zum Heu haben, was Konflikte minimiert und das natürliche Fressverhalten fördert. Die großzügige Liegehalle, bestehend aus Waldboden und Spänen, bietet den Tieren einen komfortablen und trockenen Untergrund. In Trockenperioden kann die Halle bewässert werden, um die Staubbelastung zu reduzieren – eine wichtige Maßnahme zur Vorbeugung von Atemwegserkrankungen.

Das in der Halle bereitgestellte Knabberstroh dient nicht nur als zusätzliche Nahrungsquelle, sondern auch als Beschäftigungsmaterial. Diese Art der Umweltanreicherung ist entscheidend für das Wohlbefinden der Tiere, da es Langeweile vorbeugt und zu einem natürlichen Fressverhalten beiträgt.

Wasser und Spiel

Die Wasserfurt ist ein besonderes Highlight des Offenstalls. Sie bietet den Pferden eine Möglichkeit zum Spielen und Abkühlen, was besonders an heißen Tagen wichtig ist. Solche Wasserstellen fördern das natürliche Verhalten der Pferde und tragen zu einer hohen Lebensqualität bei.

Bewegung und Sozialverhalten

Die Wallache haben ausreichend Platz, um sich zu bewegen und zu spielen. Dies ist für die körperliche Gesundheit und das soziale Wohlbefinden der Tiere von großer Bedeutung. Pferde sind von Natur aus soziale Tiere, die in Herden leben und interagieren. Durch den großzügigen Raum im Offenstall können sie ihr natürliches Sozialverhalten ausleben, was Stress reduziert und das Risiko von Verhaltensstörungen minimiert.

Fütterung und Ernährung

Die innovative Fütterung über einen Haferautomaten ermöglicht eine individuelle und bedarfsgerechte Versorgung jedes Pferdes. Durch den Einsatz eines Transponders wird gewährleistet, dass jedes Pferd genau die Menge und Zusammensetzung an Kraftfutter, Mineralien und Kräutern erhält, die es benötigt. Dieses System trägt zur Gesunderhaltung der Pferde bei, indem Übergewicht und Mangelernährung vermieden werden.

Ökologische Integration und Naturschutz

Die Integration von Totholzhecken in den Offenstall ist nicht nur für die Pferde von Vorteil, sondern auch für die lokale Fauna. Diese natürlichen Strukturen dienen als Beschäftigungsmaterial für die Pferde und bieten gleichzeitig Lebensraum für Insekten und andere Kleintiere. Igel finden hier beispielsweise ideale Bedingungen für den Winterschlaf.

Zusätzliche Anreize und Nachtweide

Die Bereitstellung von Baumstämmen bietet den Wallachen zusätzliche Anreize zur Bewegung und Beschäftigung. Diese Elemente fördern die natürliche Neugier und Aktivität der Tiere. Die Möglichkeit zur Nachtweide erweitert den Lebensraum der Pferde und ermöglicht ihnen, ihr natürliches Verhalten in einem noch größeren Umfang auszuleben. Nachtweiden sind oft kühler und bieten frisches Gras, was zur Attraktivität dieses Lebensraums beiträgt.

Schatten und Kühlung

Die strategische Platzierung von Hecken und Bäumen gewährleistet, dass die Pferde zu jeder Tageszeit ausreichend Schatten finden. Dies ist besonders an heißen Sommertagen von Bedeutung, da Pferde empfindlich auf hohe Temperaturen reagieren können. Der Schatten der Bäume und Hecken bietet eine natürliche Kühlung und schützt die Tiere vor direkter Sonneneinstrahlung, was das Risiko von Hitzestress und Sonnenbrand reduziert.

Natürliche Futterquellen und Beschäftigung

Die Hecken und Bäume dienen nicht nur als Schattenspender, sondern auch als natürliche Futterquellen. Pferde können an den Hecken knabbern, was eine natürliche Beschäftigung darstellt und zur Zahnabnutzung beiträgt. Dieses Verhalten ist Teil ihres natürlichen Instinkts und fördert das Wohlbefinden der Tiere. Zusätzlich bieten Hecken und Bäume eine Vielfalt an Geschmäckern und Texturen, was die Ernährung der Pferde bereichert, und ihre Neugier und Erkundungslust anregt.

Die Integration von Hecken und Bäumen in den Lebensraum der Wallachgruppe im Offenstall stellt somit eine wichtige Maßnahme dar, die nicht nur das Wohlbefinden und die Gesundheit der Pferde fördert, sondern auch einen positiven Beitrag zum Naturschutz und zur ökologischen Vielfalt leistet. Diese Aspekte der Pferdehaltung zeigen, wie eine artgerechte und umweltbewusste Gestaltung des Lebensraums das Leben der Tiere bereichern kann.

Die Wallachgruppe im Offenstall profitiert von einem durchdachten und artgerechten Lebensraum, der ihre natürlichen Bedürfnisse berücksichtigt. Von der Ernährung über die sozialen Interaktionen bis hin zum Umweltschutz wird jedes Detail sorgfältig bedacht, um das Wohlbefinden der Pferde zu maximieren und gleichzeitig einen Beitrag zum Naturschutz zu leisten.